Fußgängerübergang an Kreuzung in Kreuzberg am Schlesichen Tor„laßt euch nicht beirren von übergängen.“ – rilke

Aus dem der auseinandersetzung und den sich innewohnenden widersprüchen zwischen den apparaten (FLUSSER) und den medialen möglichkeiten (MITCHELL) entwickelte sich, während der phase der concept art um 1970 herum (GROH 1971; HONNEF 1971) das konzeptbild als einen neuartiger bildtypus heraus. Begriffe wie konzeptfotografie, bildanalytische fotografie, demonstrative fotografie oder experimentelle medienreflexion kennzeichtnen arbeiten dieses neuartigen typus von bildern. Inhaltlich setzen sich Konzeptbilder mit apparativen wie medialen grenzen und deren möglichkeiten auseinander. Das foto ist dabei immer zentrales mittel und gegenstand seiner inhalte und formen, deren der künstler sich durch kritischer und konstrutiver untersuchung zu nähern versucht. Bildlich zeichnen sich konzeptbilder aus der zeit durch eine teilweise bewusst provokante unkünstlerische art aus. konzeptbilder wirken wie strukturbilder fast immer selbstreferenziell, ihr dasein beziehen sie aus sich selbst heraus und wirken dabei immer rekursiv. Die daraus resultierenden neuen sinn- und bedeutungszusammenhänge schaffen auf diese weise ein neues formrepertoire. Diese entwicklung, in verbindung mit neuartigen medienspezifischen entwürfen (Mitchel, McLuhan ua.) führte dazu, dass sich das fotografische bild vom dienenden abbild hin zum autonomen bildobjekt weiterentwickelte.

[Zeiss Ikon, Nettar IIb 518/16, Novar-Anastigmat 75mm f/4,5, Kodak Professional Tmax 400]