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Kehrseiten einer automobilen Stadt – Der Architekt H. Reichow, ein Verfechter der automobilen Gesellschaft, veröffentlichte 1959 ein Buch mit dem Titel “Die autogerechte Stadt – Ein Weg aus dem Verkehrs-Chaos”. Darin proklamiert er, daß alle städtebaulichen Planungsmaßnahmen sich dem “ungehinderten Verkehrsfluss” des motorisierten Verkehrs unterzuordnen haben, und wie schon in der “Charta von Athen” gefordert, sollten  klar voneinander getrennte und fest definierte Flächen- und Funktionseinheiten geplant werden. Die Folgen des planungstechnischen Konzeptes sind noch heute in den durch den Krieg stark zerstörten Städten wie Köln, Hannover und in Berlin deutlich abzulesen. Ganze Stadtteile und Blöcke wurden zugunsten der geplanten Verkehrsführungen zerstört oder zerschnitten. Die Bilder zeigen den Unterbau der Bundesautobahn A 100 zwischen AK Wilmersdorf und dem AA Detmolder Straße. Die Autobahn ist hier auf rund 700 m als Hochstraße ausgeführt – Beispiel  für eine verfehlten Stadt- und Verkehrsplanung der frühen sechziger Jahre.