Apparate können entgegen ihrer Programme kreative sein. Apparate können entgegen ihrer Programme kreative sein. Apparate können entgegen ihrer Programme kreative sein.

Die Bilder, die durch einen Apparat mit einem “Loch und etwas herum” entstehen, also die mit der Hilfe eines archaischen technischen Apparates entstehen, sind in ihrer Art, so nach W. Benjamin, generalisierte Prototypen technischer Bilder – jedes abgebildete Bild erhebt dabei immer, in seiner Art, den Anspruch der absoluten Wirklichkeit durch den Betrachter. Hier finden wir das Problem der gespiegelten seitenverkehrten Wahrnehmung des Auges wieder; bzw. die der Handlungen des homo ludens, in seiner nativen Erkenntnis der Umwelt. Das wesen der technischen Bilder besteht aber jedoch nach Barthes (Die dunkele Kammer) in “ganz außen zu sein, ohne Intimität, und dennoch unzulänglich und rätselhafter als die innere Vorstellung zu sein”. Nicht die frage der Rezeption der offensichtlichen Bildgestaltung ist problematisch, viel eher stellt sich die frage einer zeitgemäßen kontextorientierten Decodierung der Bilder. Ist die “camera lucida” noch eine diskrete Abbildung zugunsten der Malerei des Cinquecento, so verhält sich die Decodierung einer um eine diskrete “Polariod”-Systematik erweiterte “camera obsurca” gänzlich anderes. Diese Bilder modifizieren die abgelichtet Realität, des hic et nunc,  durch eine absichtliche Missachtung der Programmrealitäten, also um eine modifizierte Wirklichkeit, der inner- und außerhalb abgebildeten Wahrnehmung. Nach Flusser kann daher der Fotograf versuchen seine “black box” zu manipulieren und letztendlich zu verstehen. “Dabei sind Fotografien weder symptomatisch noch objektiv, denn dies würde bedeuten, dass die Elemente, die in ihnen vorkommen, Symptome der abgebildeten Szenen selbst sind, und dass man sie verstehen könnte, ohne es gelernt oder jemals erlernt zu haben, ohne den Code zu kennen.” Und dies ist für flusser ein “gefährlicher Irrtum”. (Vilém Flusser, Kommunikologie, Frankfurt a. M, 1998)