mauerkinder, sunday at the british museum, london - © bildraum-f | fotografie“A museum is a place where one should lose one’s head.” – Renzo Piano

Nein, diese zwei “Mauerkinder” sitzen eben nicht auf der Gehsteig einer beliebigen Straße, sondern auf dem Boden im überdachten Innenhof des British Museums in London. Die Unterschiede zwischen der Museumskultur in Berlin und London könnte im Vergleich nicht gravierender sein. Die Berliner Museen mit ihren bedeutenden Sammlungen nehmen zumeist horrende Eintrittsgelder, dafür darf man in stiller Ehrfurcht die Ausstellungstücke genießen. Die Zielgruppe dieses musealen Kulturbetriebes ist am Ende gesehen, die die sich den Besuch noch monetär leisten kann – Kultur wird zu einer Frage der gesellschaftlichen Schicht. Das Museum als eklektischer Musentempel für das zahlende Bildungsbürgertum. Museen in London (UK’s national museums) sind dagegen überwiegend umsonst, der Kulturbetrieb lebt von “reichlich” Spenden, Erlösen aus den Shops und natürlich staalichen Zuwendungen. Die Museen sind randvoll mit Menschen aller gesellschaftlichen Schichten. Jeder der schon einmal im Great Court des British Museum gestand hat, weiß was ein lebendiges Museum ist. Die Menschen kommen nicht nur der Kunst wegen, sondern gerade auch wegen der hohen Aufenthaltsqualität seiner Gebäude. Eben wie diese zwei Mauerkinder, die auf Boden sitzen im Innenhof ihren eigenen Interessen nachgingen.

[LEICA M6 TTL, Carl Zeiss Planar 50mm f/2.0, Kodak Professional TriX 400]