architektur

“Kein schöner Land” – Architektonische Realität | Alltag in …

Alltag in … [+52° 23′ 49.24″, +13° 32′ 27.55″, Geschäftshaus – Auflösung siehe weiter unten] Städte, Dörfer und Landschaften werden vor allem von Gebäuden geprägt, die gerade nicht in Architekturzeitschriften ver- öffentlicht und ausgiebig dort auch diskutiert werden. Diese Bauten folgen zumeist den Diktat der Investitionen, schmücken sich mit architektonischen Versatzstücken aller Stile und Epochen als künstlerisches Blendwerk und bleiben dabei immer selbstreferentiell. Gerade aber dadurch, dass sich diese Gebäude außerhalb des architektonischen Augenmerk befinden […]

Traumhaus – Sperrholz mit Geschichte, mobile Architektur | Kyohei Sakaguchi

Traumhaus: Sperrholz mit Geschichte. Installation einer mobilen Architektur von Kyohei Sakaguchi, vor dem Haus der Berliner Festspiele. Aufgestellt wurde die temporäre Unterkunft im Rahmen der “Foreign Affairs” Berlin, Ende Oktober 2012. “Von mobilem Lebensstil und Überlebensstrategien Obdachloser in japanischen Großstädten inspiriert, stellt der Architekt, Autor und Maler Fragen nach unserem Konsumverhalten und der Definition von Wohn- und öffentlichem Raum.” Das mobile Gebäude besteht weitestgehend aus Baustoffen, die durch Abriss und Umbau anderer Gebäude überflüssig geworden […]

Typologie Berliner Hinterhof Mietshäuser | Hof-Fassade

Hinterhof Fassade zweier Berliner Mietshäuser. Die Bilder sind ein typisches Beispiel für Berliner kleinst Hinterhöfe, die den baupolizeilichen Anforderung aus dem Jahre 1853 an die Mindestgrundfläche der Hinterhöfe von rund 5,34 m x 5,34 m nachkommen. Der Grund für die Größe ist mit dem kleinsten Drehradius und Anstellwinkel einer mobilen Drehleiter begründet, die die im Hobrechtplan festgelete Obergrenze von 22.00m Bau- bzw Traufhöhe bei insgesamt 5 Etagen, noch erreichen konnte. Die Mindestgröße wurde in der […]

Sony Center Berlin | Dachkonstruktion, Helmut Jahn

Ausschnitt der Dachkonstruktion am Sony Center Berlin, der von Helmut Jahn entworfene Gebäudekomplex liegt am nordöstlichen Rand des Postdamer Platz und wird weiter im Norden durch den Tiergarten begrenzt. Das Dach wurde Ende 1998 errichtet. Ein paar Zahlen um die Größe zu veranschaulichen: Spannweite in der Hauptachse rund 105.00 Meter in der Quersachse immerhin noch 77.00 Meter, Lage über Forumboden rund 67.00 Meter. Gesamtfläche 3.500,00 m². Die Luftstütze (links Mitte) wiegt gut 100.00 Tonnen, der […]

Friedrichswerdersche Kirche Gewölbe | Karl Friedrich Schinkel

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Deckengewölbe der Friedrichswerderschen Kirche am Werderschen Markt in Berlin Mitte. Die nach den Plänen von Karl Friedrich Schinkel geplante Friedrichswerdersche Kirche ist im neugotischen Stil zwischen 1824 und 1831 errichtet worden. Deckenansicht des unverputzten fünf Kreuz-Rippen-Gewölbe über den eingezogenen Strebepfeilern. Die Rippen des Gewölbe und auch die Mauerwerks- und Bündelpfeiler sind alles verputzte und mit Stuckaturen versehene Flächen, die ledigich aus Kostengründen und der Illusion als Marmor angemalt wurden. Zur Zeit beherbergt die ehemalige Kirche die […]

Neue Nationalgalerie Berlin – Säulen Detail | Ludwig Mies van der Rohe

„man kann nicht jeden Montag eine neue Architektur erfinden“ – Mies van der Rohe. Wie wahr – und was am Beispiel der Neuen Nationalgalerie Berlin leicht nachvollziehbar ist. 1957 entwarf Ludwig Mies van der Rohe für Bacardi in Santigo de Cuba ein Bürogebäude, das seiner Vision eines “unendlichen Raumgefüges” Rechnung tragen sollte. Dieser architektonische Haltung entwickelte sich schon weit früher und fand erste architektonische Anklänge in den Entwürfen für das  “50×50 house” (1951)  und für die […]

Menschenleere Architektur | Architekturfotografie ohne Menschen

„Der mensch ist der maßstab aller dinge.“ protagoras,  ca. 450 v.chr Hat sich eigentlich jemand mal den kopf zerbrochen, warum die architekturfotografie weitestgehend menschenleer ist? Sollte der mensch eigentlich nicht der maßsstab für die architektur sein. Klar ist zumindest, dass die anfänge der architekturfotografie, bedingt durch die technischen limitationen des mediums, dh. extrem lange belichtungszeiten, zwangsweise menschenleer erscheinen. Zweck der architekturfotografie war die dokumentation, in der wie siegfried kracauer in dem essay “die fotografie” von […]

Zoofenster Berlin, Hotel Neubau | Christoph Mäkler

Nicht mal in der Reflexion wird dieser 120.00 m hohe Neubau besser.  Egal ob Tower 185 und Opernturm  (beide stehen Frankfurt) oder eben das Zoofenster hier, mittlerweile sehen doch alle Entwürfe von Christoph Mäckler gleich aus, was sie gleichzeitig nicht besser, im Sinne einer Weiterentwicklung, erscheinen läßt –  ist halt doch Investorenarchitektur. Wo Jahrelang das Europacenter, Funktum und Fernsehtum markante Hilfspunkte zur Orientierung im westlichen Teil der Stadt boten und zugleich deren Skyline nachhaltig prägten, […]

Rezension: Tokyo. Die Strasse als gelebter Raum | Lars Müller Publishers

“Ein Goldfischglas auf dem Poller – Schirmständer, Topfpflanzen oder ein Sofa am Straßenrand?” Vorab, das reich bebilderte Buch ist kein Kunstband im klassischen Sinne und dies versucht es auch gar nicht erst zu sein. Es handelt sich um eine Studienarbeit aus dem Forschungsprojekt “taking to the streets” unter der Leitung von Jürgen Krusch und der Mitarbeit von WM Frank Rost am Lehrstuhl Prof. Günter Vogt vom Netzwerk Stadt und Landschaft der ETH Zürich, Departement Architektur. […]

Geschichte der Architekturfotografie – das 20. Jahrhundert 02/02

Den verschieden Protagonisten aus dem Ersten Teil der Architekturfotografie des 20. Jahrhundert stehen Bernd und Hilla Becher mit ihren seit 1960 fotografierten Typologien verlassener und im Prozeß des Verschwindens begriffenen Industriebauten exemplarisch gegenüber. In dem Bewusstsein der Bechers spiegeln die Industriebauten den Geist des verschwinden Montanzeitalters genauso wieder, wie die Tempel der Antike dieselbige und damit sind diese Industriebauen genauso abbildungswürdig und erhaltenswert wie z.B die griechischen Tempelruinen. “Durch die bewusste Anordnung der technisch und […]

Geschichte der Architekturfotografie – das 20. Jahrhundert 01/02

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Geschichte der Architekturfotografie – das 20. Jahrhundert 01/02: Parallel zu den fotografischen Tendenzen am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrundert entwickelte sich in Deutschland mit Albert Renger-Patzsch, August Sander und Karl Blossfeldt die „Neue Sachlichkeit“ zur stilbildenden Strömung und zwar mit nüchtern sachlichen Aufnahmen von Industrie- und Geschäftshäusern. Diesen Stil zeichnet sich durch technische Perfektion, eine präzise Beschreibung der Objekt bei gleichzeitiger Unterdrückung aller malerischen Effekte aus. Interessanterweise sind die meisten Fotografen, die […]

Kongresszentrum Berlin – Schwangere Auster| Haus der Kulturen der Welt

Westliche Auffahrt zum Kongresszentrum Berlin, im Großen Tiergarten. Klassisches Beispiel der 50er Jahre Architektur. Entworfen von Hugh Stubbins, gebaut 1958 auf Initiative des amerikanischen Aussenministers Eleanor Dulles. 1980 stürtzen die Spannbetonkonstruktion der Bögen auf Grund von Ausführungsmängel ein. Von Berlinern wegen der ausladenden Form auch als “Schwangere Auster” bezeichnet. 1987 wird unter Leitung von Hans-Peter Störl und Wolf Rüdiger Borchardt das Kongresszentrum wiederaufgebaut. Seit 1989 ist das Gebäude Sitz des Veranstalters “Haus der Kulturen der […]

Geschichte der Architekturfotografie – das 19. Jahrhundert

In den letzten drei Jahrzehnten hat die künstlerische und dokumentarische Architektur- fotografie eine immer stärkere Position als zentrales Argument im Architekturdiskurs einge- nommen. Grund genug, um sich mal mit der rund 185 jährigen Geschichte der Architektur- fotografie auseinanderzusetzen. Die  allerersten Architekturaufnahme stammt von Nicéphore Nièpce aus dem Jahre 1826. Diese zeigt nur geisterhafte Schemen einer fragmentierten Dachlandschaft, fotografiert aus seinem Atelierfenster im Landhaus “La Gras” in Saint-Loup-de-Varennes. 1835 fotografiert William Fox Talbot ein Fenster seines Landsitzes […]

Biergarten Club A18 | Studentendorf Schlachtensee

“herzlich willkommen im schönen, beschaulichen und denkmal-geschützen 50er jahre ensemble des nationalen kulurdenkmal studentendorf schlachtensee …!” Na ja sind wir mal ehrlich, eigentlich hat alles irgendwie zwei Seiten – die eine des Studentendorf Schlachtensees ist halt die denkmalgerechte Sanierung der zwischen 1959 und 1964 errichteten Gruppen- Wohnhäuser mit insgesamt 565 Plätzen und der “orginalgetreuen” Wiederherstellung der Aussen- anlagen. “Ein nationales Kulturdenkmal” wie immer wieder gerne und vehement betont wird. Als Architekten der Wohnhäuser zeichneten sich […]

architektur | die architektur und die fotografie

“i´m not difficult, architecture is” – peter eisenman Obschon für die gruppe der architekten im themenkomplex von der architektur in der fotografie noch die eigenen werkschau als zentraler aspekt der architekturfotografie benannt wird, ist es dennoch sinnvoll und notwendig diese position etwas differenzierter zu betrachten. Bei Confurius finden wir die ersten anhaltspunkte über das dualistische verhältnis der architektur zur fotografie, dabei stehen grundlegende fragen nach der en (aus)wirkung einer architektur in der fotografie auf betrachter […]

architekturfotografie | von der architektur in der fotografie

Während noch die betrachtungen der architekturfotografie im engeren und im weiteren sinne erste positionsbestimmungen ergeben hat, stellt sich nunmehr die frage, in wie weit diese auch für die in die architekturfotografie involvierten gruppen eine “allgemeine” gültigkeit aufweisen. Bei dem quellenstudium der gängigen primärliteratur ist mir immer deutlicher klar geworden, dass fotografen, künstler, architekten und oder denkmalschützer gänzlich differente intentionen und ziele mit der architekturfotografie verbinden. Die konservierenden und archivierenden aspekte der denkmalpfleger sind noch recht […]

Theorie der Architekturfotografie | im weiteren Sinne 02/02

Während in dem artikel “architekturfotografie – begriffsbestimmung” noch von gegenseitigen kategoriepaaren zweckgebunden/autonom und dokumentarisch/künstlerisch die rede ist muss eine erweiterung dieses spannungsfeldes genauer erörtert werden. Dies lässt sich relativ leicht an den arbeiten “new topographics” sowie der dortmunder schule, bzw. bernd und hilla bechers exemplarisch darlegen, da ihre arbeiten zumeist in eigeninitiative entstanden sind besitzen sie zugleich keinen “instrumentellen charakter” sollten aber durch die künstler immer auch als ästhetische artefakte verstanden werden. Gleichzeitig decken sich […]

_architekturfotografie – im weiteren sinne 101020 (Teil 1/2)

Die emazipation der achitekturfotografie zu einer eigenständige kunstform fand initial in den frühen 20er Jahren des letzten jahrhunderts statt. In den 70er jahren wurde der zugrundeliegende begriff, durch eine immer stärker divergierende bedeutungsvielfalt besetzt, die die zunehmend komplexeren verhältnisse zwischen fotografen und architekten offen widerspiegelte. Während dieser entwicklung entstanden zahlreiche stilistische varianten, die der architekturfotografie im “weiteren sinne” zuzuordnen sind und dabei den grundsätzlichen charakter einer dienden fotografie,”architekturfotografie – im engeren sinne”e”e” beschrieben, nicht primär […]