Fondamenta Malvasia - Venedig - © bildraum-f | fotografie

Also doch – Vier Tage Venedig im Spätwinter, die Arbeit musste dafür halt mal warten – ich hatte diese Reise viel zu lange geschoben. Der Winter schien mir die geeignete Jahreszeit zu sein, abseits aller touristischen Pfuhle päsentiert sich Venedig (menschen)leer, die Stadt gehört wieder den letzten verbliebenden Einwohnern – der Freizeitpark Venedig hat noch geschlossen. Aber wie sollte man sich Venedig fotografisch nun nähern. Meine Wahl fiel auf eine Leica M6TTL und dem 2/50mm ZM Planar, einer Zeiss ZM bestückt mit einem 2.8/21mm ZM Zeiss Distagon und der Hasselblad xpan mit dem 4/45mm Objektive – und ich würde ehrlicherweise diese Kombination so nicht mehr, und das nicht nur wegen reiner Gewichtsgründen, in Betracht ziehen. Das 50mm ist etwas zu eng, ein leichtes Weitwinkel mit 35mm wäre da wohl besser geeignet, das 21mm ist widerum viel zu weitwinklig – zu extrem, die Häuser sind schon krum und schief genug und noch mehr stürzende Linien sind zuviel des Guten. Die xpan bliebt dabei unbeanstandet, was mich jedoch in Venedig am meisten fasziniert hat ist die Stadt während der blauen Stunde und in der Dämmerung – dafür würde ich beim nächsten Besuch mit Sicherheit entweder meine 6×6 Hasselblad 501C/M mit einem 2.8/80mm Zeiss Planar T* oder meine 6×7 Fuji GF670 und ein Stativ mitnehmen.

Du lautlos dunkler Kanal,
Verlassene Bucht,
Uralter Häuser graue Flucht,
Gotische Fenster und maurisch verziertes Portal!
Von tiefem Traum besiegt,
Vom Tode eingewiegt
Schläft hier die Zeit … Hermann Hesse, Ankunft in Venedig

[LEICA M6 TTL, Carl Zeiss Planar 50mm f/2.0, Kodak Professional TriX 400]